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Rehe, Krähen und andere Schwierigkeiten

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Jetzt sind die Kulturen auf dem Weltacker gut vernetzt!

Nun arbeite ich schon so viele Jahre in Gartenbau und Landwirtschaft und bin immer wieder aufs Neue überrascht, was alles für Schwierigkeiten auftauchen…

Jetzt sind es also die Krähen, die unser ökologisches Saatgut zum Fressen gern haben. Oder der vermeintliche Rehbock, der die Tomaten abfegt. Krähen sind sehr schlaue Tiere. Während wir uns auf dem Acker mit der Aussaat von Hand abrackern, sitzen sie seelenruhig in den Wipfeln der umliegenden Bäume, beobachten uns ganz genau und scheinen nur darauf zu warten, sich über das frische Aussaatbuffet herzumachen, sobald wir weg sind.

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Saatkrähen bei der Nahrungsaufnahme – ein Beispielbild aus dem Internet, da wir sie bisher nicht nah genug vor die Linse bekommen haben.

Manchmal genügt es schon, dass wir am einen Ende des Ackers beschäftigt sind. Dann sieht man schon am anderen Ende ein paar Krähen hopsen. Wer will Ihnen das verübeln? Gerade wurden Soja, Mais und diverse Getreidekörner ausgesät. Wir wollen die Krähen ja nicht vertreiben. Aber wenn wir sie nicht daran hindern, unser wertvolles Saatgut zu verputzen, wächst nichts auf unserem Weltacker. Die Ernte, etwa die der Sonnenblumen, wären wir ja durchaus bereit, mit ihnen zu teilen. Dummerweise heißen die Tiere allerdings aus gutem Grunde Saat- und nicht Erntekrähen.

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Ein Netz musste her, um die Ackerkulturen vor weiteren Schäden zu bewahren. Jetzt ist es da!

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…Und wird direkt ausgerollt.

Seit Jahrtausenden schlagen wir Menschen uns mit solchen Problemen herum und brauchbare Lösungen sind rar. Wohin derartige Konflikte auf dem Acker führen können, zeigt die moderne Agrarindustrie. Unmengen Gift auf den Feldern, im Grundwasser, auf unseren Tellern und in der Natur, mit unkalkulierbaren Folgen, nur weil wir partout nicht teilen wollen.

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Gerne teilen wir die Ernte der Sonnenblumen später mit den Krähen. Wenn sie allerdings vorher unser gesamtes Saatgut verputzen, wird das nichts.

Wo ziehen wir die Grenze? Wollen wir die Krähen ausrotten und die Rehe und die Wildgänse und die Singvögel, die die Sonnenblumenkerne auspicken, auch gleich mit? Natürlich wollen wir Ernährungssicherheit, aber solange die globale Landwirtschaft fünftausend Kilokalorien pro Mensch auf Erden und Tag erzeugt, kann von Mangel keine Rede sein. Dass trotzdem Menschen an Hunger leiden ist ein anderes Thema. Den Krähen ist dieser Skandal jedenfalls nicht anzuhängen.

Fertig! Das Netz steht und schützt die Kulturen erstmal vor weiteren Schäden.

Noch nie haben wir, gerade hier in Europa, in einer solchen Sicherheit gelebt. Nun ist es höchste Zeit aus dieser Sicherheit heraus verantwortungsvolle Lösungen für die Probleme auf den Äckern zu finden. Viele Menschen weltweit arbeiten schon daran und es gibt viele neue und alte Ansätze, von Kräutermedizin und Homöopathie über neue und wiederentdeckte Anbaumethoden bis hin zur Pflanzenzüchtung und traditionellen Wirtschaftsweisen.

Wir haben uns erst mal mit Netzen zur Abdeckung der Kulturen geholfen, um die Krähen von unseren Kulturen abzuhalten. Das Ergebnis seht Ihr hier. Aber vielleicht gibt es ja noch einfachere Lösungen …. Wir sind offen für Anregungen.

Herzliche Grüße an alle Freund*innen unseres kleinen Weltackers von Gerd!