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Die klügsten Bauern haben die größten Kartoffeln!

Oder ist etwa jemand anderer Meinung?

Kartoffelacker

Natürlich war bei unserer guten Kartoffelernte auch etwas „Anfängerglück“ im Spiel, dort wo jetzt unser Weltacker ist war viele Jahre Wiese, und die hat organische Substanz und Nährstoffe angereichert. Das war auch bei vielen anderen Kulturen gut zu sehen, Nährstoffmangel ist auf unserem Acker vorerst kein Thema. In den nächsten drei Jahren müssen wir uns darüber keine Sorgen machen. Die Kunst besteht jetzt darin, dieses Niveau zu halten. Fruchtfolgen mit Kartoffeln haben den größten Humusschwund, durch die intensive Bearbeitung des Bodens beim Häufeln und beim Ernten, das auszugleichen ist aber keine Zauberei. Jetzt ist wichtig, dass die Fläche über den Winter begrünt ist, damit die Nährstoffe nicht mit den Winterniederschlägen ausgewaschen werden in tiefere Bodenschichten oder gar ins Grundwasser. Dort wo die Kartoffeln standen grünt jetzt Wintergetreide als Zwischenfrucht, das wird im Frühling wieder eingearbeitet als Dünger für die nachfolgenden Kulturen. Im nächsten Jahr sollen unsere Wurzelfrüchte dann auch „gemulcht“ werden, das ist eine Bedeckung der Zwischenräume zwischen den Pflanzen mit organischem Material, in unserem Fall mit Rasenschnitt, der im Park reichlich anfällt. Auch dieser Mulch düngt den Boden und füttert die Bodenlebewesen, ohne die ein fruchtbarer Acker undenkbar ist.

Kartoffelfeld auf dem Weltacker

Ganz nebenbei schützt solch eine Mulchdecke den Boden vor Austrocknung, besser noch als das Hacken oder Striegeln, und mit weniger zusätzlicher Bewässerung auszukommen ist ein wichtiges Ziel. Der sparsame Umgang mit ALLEN natürlichen Ressourcen ist für eine ökologische Landwirtschaft, die ihrem Namen gerecht werden will, selbstverständlich. Wir haben zum Glück die Möglichkeit zu bewässern und ohne Beregnung wären die rund vier Kilogramm Kartoffeln je Quadratmeter nicht möglich gewesen, aber auch die nutzbaren Wasserreserven der Erde sind nicht unbegrenzt, wie uns dieses Dürrejahr 2018 deutlich gezeigt hat. Es wäre sehr schlau von uns, alle Möglichkeiten den Bewässerungsbedarf zu verringern, auszuschöpfen.

Carsten Fischer bei der Kartoffelernte

Der hohe Flächenertrag von vier Kilogramm je Quadratmeter zeigt das Potential der Wurzelfrüchte für unsere Ernährungssicherheit. Wenn wir den ganzen Acker mit Kartoffeln bestellt hätten, hätten wir acht Tonnen! ernten können. Natürlich wäre das eine sehr einseitige Ernährung und birgt auch eine große Gefahr im Falle einer Missernte. Jedes Ökosystem bezieht seine Stabilität aus der Vielfalt, auch unser Acker. Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte und Ölsaaten gehören einfach dazu, zu einer vielseitigen Ernährung und zu einer sicheren Ernte.

Herzliche Grüße an alle Freunde unseres Weltackers von Gerd