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Pflanze der Woche: Die Kakaopflanze

Die Kakaopflanze gehört zu den Genussmitteln und wird bereits seit mehreren tausend Jahren für das menschliche Wohlergehen kultiviert.
Der Kakaobaum ist in den tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas, wie etwa dem Amazonas- und Orinokobecken heimisch. Bereits die Olmeken, ein zivilisiertes Volk, welches bereits 1500 v. Chr. das heutige Mexiko besiedelte, nutzen den Kakao indem sie es zu einem einfachen Getränk zubereiteten.

Bild: eigene Darstellung

Der heutige Name „Kakao“ wurde bereits von den Olmeken geprägt. Sie nannten den Kakao „kakawa“. Die Maya (900-400 v.Chr.) übernahmen nicht nur das Wissen der Olmeken über den Kakao, sondern auch den Namen in leicht verkürzter Form „kakaw“. Später nutzten auch die Azteken (300-600 v.Chr.) den Kakao als Genussmittel. Die Spanier, welche den Kakao schließlich nach Europa brachten, gaben ihm den Namen „chocolate“, was vom aztekischen „Xocólatl“ abgeleitet wurde.

Die Hochkulturen Mittelamerikas mischten die gemahlenen Kakaobohnen mit Vanille und Cayenne-Pfeffer zu einem süßen Getränk. Für sie war der Kakao etwas Göttliches, denn er wurde ihnen von den Göttern geschenkt. Er galt einzig und allein den Wohlhabenden, dem Adel sowie den Priestern. Selbst als Zahlungsmittel hat man ihn genutzt. Erst im 16. Jahrhundert brachten Mönche die ersten Kakaobohnen mit einer Schiffsladung nach Europa bzw. Spanien und übernehmen hier den Namen „chocolate“.

Die Kakaopflanze gehört wie der Hibiskus zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae) und bildet in dieser Familie seine eigene Gattung „Theobroma“. Diesen Namen erhielt die Pflanze von Carl von Linné, dem Vater der modernen Botanik, und bedeutet übersetzt „Götterspeise“. Auch hier wird nochmal das „Göttliche“ der Pflanze betont. Die Kakaopflanze kann eine Höhe von 10 bis 15 Metern erreichen. Sie besitzt große, schwertartige Blätter. Die Blüten der Pflanze wachsen direkt am Stamm bzw. direkt an den Ästen, was in der Botanik auch als „Stammblüher“ bezeichnet wird. Doch erst nach fünf Jahren bildet der Baum die ersten Blüten. Ab dem zehnten Jahr sogar bis zu 100 000 jährlich. Das klingt zwar erstmal viel, wenn man jedoch bedenkt, dass davon wiederum nur 30 bis 50 Früchte entstehen, relativiert sich das wieder.

Bild: eigene Darstellung

Die Früchte der Kakaopflanze sind etwa 15 bis 25 Zentimeter lang und können einen Farbton zwischen gelb und rotbraun annehmen. Sie ähneln in der Form einer Gurke mit einem zu dick gewordenen Bauch. Knackt man die Frucht, so kommt man an die Samen, die sogenannten Kakaobohnen, welche zu Kakaopulver und schließlich zu Schokolade verarbeitet werden kann. Eine Frucht kann zwischen 20 und 60 Samen enthalten. Die sogenannte Pulpa ist das weiße Fruchtfleisch, was jeden Samen einzeln umgibt. Die Pulpa ist essbar und hat einen ähnlichen Geschmack wie Litschi.
Um die Samen zur Weiterverarbeitung zu gewinnen, müssen sie zunächst fermentiert und getrocknet werden, sodass sie vom Fruchtfleisch getrennt werden können. Dadurch entwickelt sich auch das Aroma des Kakao. Danach werden die Samen mit Wärme behandelt, geröstet und die Schale entfernt, bevor sie gemahlen werden und schließlich Kakaopulver entsteht.

Bild: https://schokoinfo.de/kakaofrucht/

Die Kakaopflanze trägt ganzjährig Früchte in jeglichen Reifestadien. Denn die Kakaopflanze wird in tropischen Regionen kultiviert, welche von einem Tageszeitenklima geprägt sind. Das bedeutet, dass es keine Jahreszeiten, wie wir sie kennen, gibt. In unseren Breitengraden ist es ohne Hilfsmittel und ohne das nötige Knowhow nahezu unmöglich eine Kakaopflanze zu halten. Eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 70%, eine Lufttemperatur von mindestens 18 °C und einen feuchten Boden braucht die Pflanze zwölf Monate im Jahr. Außerdem mag sie es schattig, hat also gerne höher wachsende Bäume wie Bananenstauden um sich und bevorzugt sandigen bis lehmigen Boden.

Bild: https://schokoinfo.de/kakaofrucht/

Der „Theobroma cacao“ bildet eine der rund 20 verschiedenen Kakaobaumarten. Es ist die einzige Art der Kakaobäume, welche für kommerzielle Zwecke kultiviert wird. Daraus wiederum lassen sich die Kakaosorten ‘Forastero’, ‘Criollo’ und ‘Trinitario’ gewinnen. Heute gibt es, durch verschiedene Kreuzungen, sowie unterschiedliche Einflüsse von Klima und Topographie, bis zu 300 verschiedenen Kakaosorten.
Die heutigen Anbaugegenden der Kakaopflanze befinden sich in Mittel- und Südamerika, Südostasien, der Elfenbeinküste sowie anderen westafrikanischen Ländern, welche mit 75% der Welternte, die ertragreichste Kakaoanbaugegend ist.

Was viele Genusspflanzen ausmacht ist Anteil an Alkaloide. Diese bilden die Pflanzen um sich vor Fressfeinden zu schützen. Auf uns Menschen haben diese eine anregende Wirkung, ähnlich wie Koffein. Bei der Kakaopflanze reden wir vom Alkaloid „Theobromin“, welches Glücksgefühle im Körper bildet. Bereits die indigenen Völker erkannten eine „stimulierende und euphorisierende Wirkung“ des Kakaos. Wahrscheinlich war es deshalb sehr begehrt.
Tatsächlich hat man herausgefunden, dass Kakao, besonders der Rohkakao (nicht gerösteter Kakao), 300 verschiedene Inhaltsstoffe enthält. Verschiedene Inhaltsstoffe des Kakaos führen im Körper zur Produktion von Serotonin und Dopamin, welche eine stimmungsaufhellende Wirkung haben. Der Kakao kann also bei Liebeskummer als auch bei Depressionen große Hilfe leisten.
Des Weiteren senkt Kakao den Blutdruck, indem die Blutgefäße durch die Einnahme erweitert werden. Das ist besonders gut für Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen und senkt generell das Schlaganfall- als auch Herzinfarktrisiko.
Außerdem haben die Inhaltsstoffe Theobromin und Theophyllin eine stimulierende Wirkung auf den Kreislauf und das zentrale Nervensystem.

Das ist aber noch lange keine Ausrede, um viel Schokolade zu essen. Diese enthält nämlich sehr viel Zucker, sodass es den positiven Effekt von Kakao zunichtemacht. Auch sollte man beim Kauf von Schokolade auf einen hohen Kakaoanteil achten.

10 Millionen Hektar und somit 0,66% der globalen Anbaufläche sind mit Kakao bepflanzt. Das entspricht 13 m² auf unserem Weltacker. Aufgrund der schwierigen Anbaubedingungen der Kakaopflanze, können wir diese leider nicht auf unserem Acker präsentieren. Aber bei unseren Nachbarn im Gewächshaus kann man einen prächtigen Kakaobaum sehen.

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