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Pflanze der Woche: Gerste

Die Gerste (Hordeum vulgare) ist ein Getreide, das ursprünglich aus dem vorderen Orient und der östlichen Balkanregion nach Europa kam. Seit mindestens 15.000 Jahren wird dort von Menschen Gerste kultiviert. Seit über 5.000 Jahren wird sie auch in Mitteleuropa angebaut. Ein wichtiges Zuchtziel war es, dass die reifen Körner nicht aus der Ähre fallen, sodass sie nicht mehr mühsam vom Boden aufgesammelt werden mussten.

Fun Fact: Die Körner der Gerste haben eine relativ einheitliche Größe. Deshalb wurden sie früher auch als Gewichtsmaß genutzt, so zum Beispiel für das arabische Maß Habba und das persische Maß Dschou. Diese einheiten bezeichnen ein Gewicht von etwa 0,045 bis 0,049 Gramm.

Botanische Details

Die Gerste gehört, wie alle Getreide, zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Diese sind gut an ihren runden, mit Knoten versehenen Stängeln zu erkennen. Die stärkehaltigen Samen liegen in einer Ähre mit bis zu 15cm langen Grannen. Es ein- und mehrzählige Gerstensorten, abhängig von der Zahl der Körner pro Samenansatz.

Anbau und Produktion

2018 wurden 141,4 Mio Tonnen Gerste weltweit angebaut. Die wichtigsten Anbauländer sind Russland, Frankreich und Deutschland. Vor dem zweiten Weltkrieg wurden noch mehr als 30 Milliarden Tonnen Gerste weltweit angebaut. Seitdem hat der etwas ertragreichere Weizen die Gerste weitgehend aus der Lebensmittelproduktion verdrängt.

Abhängig vom Aussaat-Zeitpunkt gibt es zwei Gruppen von Gerstensorten: die Sommergerste und die Wintergerste. Die Wintergerste hat einen hohen Proteingehalt und wird meist als Tierfutter verwendet. Die Sommergerste ist dagegen deutlich stärkehaltiger und eignet sich gut für den menschlichen Verzehr. Der Großteil wird allerdings in der Bierproduktion zu Gerstenmalz verarbeitet.

Beim Malzen von Gerste werden die Samen angefeuchtet, sodass sie zu keimen beginnen. Dann werden sie wieder getrocknet. Dieser Prozess aktiviert Enzyme im Korn, die für das Bierbrauen notwendig sind.

Gesundheitswirkung

Der Gerste werden auch Heilwirkungen zugeschrieben. Schon in der Antike wurden diese erkannt. Besonders wichtig ist der Gersten-Ballaststoff Beta-Glucan. Dieser sorgt für eine Stabilisierung des Cholesterin- und Blutzuckerspiegels. Auch diverse Spurenelemente wie Natrium und Eisens sowie Vitamine sind in den Körnern enthalten. Gerste enthält allerdings auch Gluten, ein Stoff, gegen den manche Menschen eine Unverträglichkeit haben.

Alle Bilder über Pixabay.