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Weltacker Blog: die treue Tomate!

Wer dieser Tage über unseren Weltacker schreitet findet im Tomatenbeet ein buntes Farbenspiel. Erst nach und nach werden die einzelnen Früchte der Rispen reif, das Farbspektrum reicht von Hellgrün bis Tiefrot. Doch eine reife Tomate muss nicht zwingend rot sein, unsere Salattomate „Schönhagener Frühe“ zum Beispiel trägt gelbe Früchte.

An unseren Rispen sind die ersten Tomaten schon reif und schmackhaft, solange die letzten noch grassgrün sind. Wie kann es also sein, dass die Tomaten im Supermarkt alle zeitgleich reif sind?

Der Trick der Lebensmittelindustrie für einheitlich reife Rispentomaten heißt Ethylen (auch Ethen). Ethylen ist eine gasförmige Kohlenwasserstoffverbindung, die unter anderem an Alterungsprozessen wie der Fruchtreifung oder als Signalstoff bei Schädlingsbefall beteiligt ist. Die fördernde Wirkung auf die Fruchtreifung ist die bekannteste, weil auch kommerziell genutzte Eigenschaft, z.B. für die Nachreife von Obst und Gemüse.

 

Unsere Tomaten kommen heutzutage von weither (siehe unser Post: Der lange weg der Tomate). Sie werden teilweise unreif gepflückt, damit sie den langen Transport besser überstehen. Um sie dann zum Verkauf appetitlich zu präsentieren, werden sie mit Ethylen begast und so künstlich gereift. Leider wirkt sich diese Behandlung nachteilig auf den Geschmack aus, denn Aromastoffe können sich nicht in derselben Weise entfalten, wie es unter natürlichen Bedingungen bei sonnengereiften Tomaten der Fall ist.

Gärtnertipp: Im Vergleich zu Tomaten scheiden Äpfel eine relativ große Menge Ethylen aus und können im Hobbygarten als natürlicher Reifebeschleuniger für Tomaten im Gewächshaus eingesetzt werden. Gerade im Herbst, wenn die Tage kürzer werden und noch viele grüne Tomaten an den Pflanzen hängen, können ein paar Äpfel verteilt im Gewächshaus den Reifeprozess der Tomaten beschleunigen!

Viel Vergnügen!

Eure Steffi