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AckerEvent: Solidarisch gegen Bierpatente

Foto Fabienne Buchmann

Kein Patent auf mein Bier!“ – Unter diesem Motto sind Vertreter und Vertreterinnen des Bündnisses „Keine Patente auf Saatgut“ am 7. Juni 2017 zusammengekommen und mit einem Gespann von sechs Brauereipferden und einem Fass alkoholfreiem Ökobier beim Europäischen Patentamt in München vorgefahren.

Die Teilnehmer überbringen einen Einspruch gegen ein Patent der Firmen Carlsberg & Heineken, das 2016 erteilt wurde (EP 2575433). Die Brauereikonzerne beanspruchen Braugerste und Bier als ihre Erfindung. Am Einspruch beteiligen sich rund 40 Organisationen.

Foto: Kollektiv Kein Patent auf Bier

Die beanspruchten Gerstenpflanzen sollen den Brauprozess vereinfachen. Die Pflanzen sind nicht gentechnisch verändert, sondern stammen aus konventioneller Züchtung. Zuvor hatten die Brauereikonzerne bereits zwei Patente auf Gerstenpflanzen erhalten, in deren Körnern – aufgrund von zufälligen Mutationen – Geschmacksstoffe fehlen, die den Geschmack von Bier beeinträchtigen können. Laut dem dritten Patent werden die beiden Gerstensorten so miteinander gekreuzt, dass deren Nachkommen eine Kombination der erwünschten Eigenschaften aufweisen. Das Patent umfasst die Gerste, den Vorgang des Bierbrauens und das mit dieser Gerste hergestellte Bier.

Die Einspruch einlegenden Organisationen fordern, dass die konventionelle Zucht von Pflanzen und Tieren vollständig von der Patentierung ausgenommen wird.

Nach München haben wir es nicht geschafft und ein Pferdegespann hatten wir auch nicht, doch konnten wir es uns nicht nehmen auch auf unserem Weltacker ein Zeichen für die Vielfalt zu setzen.

Sonne, Windböen und Regenschauer wechselten sich ab, doch das hielt uns nicht davon ab unseren kleinen Infotisch neben dem Acker aufzubauen und die IGA-Besucher mit eisgekühltem Bier und Limonade anzulocken. Neben Infomaterialien rund um das Thema Patente auf Bier, gab es auch einen Brief an Bundesjustizminister Maas mit der Forderung sich für wirksame Verbote im Europäischen Patentrecht einzusetzen. Zahlreiche Kopien des Briefes wurden von den Besuchern und Besucherinnen unterzeichnet und werden heute einzeln und per Post an Herrn Maas verschickt.

Im Laufe des Nachmittags gab es auch zwei Ackerführungen mit Fokus auf Gerste. Braugerste hat unser Biogärtner Gerd zwar nicht angebaut, dafür wächst und gedeiht sowohl Winter- als auch Sommergerste auf dem Weltacker – immerhin ist sie ja die viertgrößte Getreidekultur auf den Äckern der Welt.

Nach vielen interessanten Gesprächen und einem mächtigen Regenschauer am frühen Abend konnten wir das letzte Bier gemeinsam unter einem strahlenden Regenbogen genießen.

Ein Prost auf die Vielfalt!

Eure Lotta, Praktikantin auf dem Weltacker

Mehr zur Aktion in München:

Aktion verschiedener Umweltorganisationen vor dem europaeischem Patentamt, EPA, in Muenchen.

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