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Buchweizen

Buchweizen. Foto: Pixabay

Buchweizen (Lateinisch: Fagopyrum, Englisch: buckwheat) ist eine mehrjährige, krautartige Nutzpflanze, die vornehmlich in gemäßigten Klimazonen wächst. Botanisch hat er nichts mit den herkömmlichen Getreidearten (Süßgräser) zu tun, sondern gehört zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Deshalb wird er wie Quinoa oder Amaranth auch als Pseudogetreide bezeichnet, das trotz botanischer Unterschiede ähnlich genutzt wird. Die bekannteste seiner Arten ist der ‚Echte Buchweizen‘ (Fagopyrum esculentum), dessen Körner den Bucheckern ähneln.

Herkunft

Buchweizen ist eine alte Nutzpflanze und stammt aus den gemäßigten Klimazonen Eurasiens. In China wird er seit über 4000 Jahren und in Japan seit 3500 Jahren angebaut. Seit dem 15. Jahrhundert wird die Pflanze auch in Mitteleuropa kultiviert. Mit der Einfuhr der Kartoffel im 17. Jahrhundert, welche ebenfalls auf nährstoffarmen Böden gedeiht, verlor der Buchweizen im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts an Bedeutung. Durch den zunehmenden Anbau von Weizen und den Einsatz von Kunstdünger, der die Kultivierung von anderen Nutzpflanzen auf nährstoffarmen Böden ermöglicht, entwickelte sich Buchweizen zur Nischenkultur. Nach Angaben der FAO werden heute weltweit noch etwas mehr als 2 Millionen Tonnen auf etwa 2,3 Millionen Hektar Anbaufläche produziert. Die größten Produzenten sind China, Russland und Kasachstan. In Deutschland wird Buchweizen nur noch in sehr kleinen Mengen in Nord- und Süddeutschland angebaut.

Anbau

Buchweizen benötigt warmes und trockenes Klima und ist sehr kälteempfindlich. Schon bei Temperaturen unter +3° C können Kälteschäden entstehen. Allerdings sind die Pflanzen wenig fruchtbaren, sandigen und sauren Böden gegenüber sehr tolerant. Diese Widerstandsfähigkeit in Verbindung mit dem schnellen Wachstum der Pflanze ermöglicht den Einsatz von Buchweizen auch als Bindemittel bei erosionsgefährdeten Böden. Da Buchweizen zum Keimen eine Bodentemperatur von mind. +10° C benötigt, kann er erst im Mai / Juni gepflanzt werden. Durch die schnelle Gedeihzeit kann er dennoch zusammen mit Weizen oder Roggen schon Ende August / Anfang September geerntet werden. Durch das in seiner Schale enthaltene Fagopyrin kann bei Schweinen, Pferden und Schafen eine phototoxische Reaktion hervorgerufen werden. Auch bei Menschen kann übermäßiger Genuß von ungeschältem Buchweizen unter Sonneneinstrahlung zur sogenannten Buchweizenkrankheit mit Juckreiz und Darmbeschwerden führen.

Gut für Menschen mit Glutenunverträglichkeit

Buchweizen ist reich an Proteinen und essentiellen Aminosäuren sowie Eisen und Zink. Durch die Glutenfreiheit ist Buchweizen besonders für Menschen mit Gluten- oder Weizenunverträglichkeit interessant. Die geschälten Körner werden zu Buchweizenmehl gemahlen und als Graupen oder Gries verwendet. Dass Buchweizen glutenfrei ist, verhindert allerdings, dass das Mehl verbackbar ist. Zum Backen muss daher das Buchweizenmehl mit Mehl anderer Getreidesorten gemischt werden. Während in China, Japan und Italien aus Buchweizenmehl spezielle Nudeln hergestellt werden, nutzt man es in Europa und Nordamerika für Pfannkuchen (Blinys, Galletes) und Biskuits. Die grünen Blätter des Buchweizens finden in der Medizin Anwendung, um die Blutzirkulation zu fördern.

Text von Thomas Beutler

Gekochter Buchweizen. Foto: Pixabay

 

Nudeln aus Buchweizen. Foto: Pixabay

Quellen:
Alnatura
Foodwatch
Russische Rezepte