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Erdnuss

Erdnuss – des Deutschen liebster Snack

Die Erdnusspflanze (Lat. Arachis hypogaea, Engl. peanut) ist eine bedeutende Ölsaat und gehört zur Familie der Hülsenfrüchte und der dazugehörenden Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Trotz des Namens gehört sie botanisch nicht zu den Nüssen. Aufgrund der Samenbeschaffenheit wie Konsistenz oder Nährstoffgehalt ergeben sich allerdings starke Ähnlichkeiten mit diesen.

Wirklich bedeutend für uns sind vor allem die Samen der Pflanze: die Erdnüsse. So bilden Erdnüsse – geröstet und gesalzen – den beliebtesten Snack der Deutschen. Erdnüsse sind weltweit aber auch ein wichtiger Eiweiß-, Mineralien- und Vitaminlieferant. So basiert die Paste (Plumpy’nut) zur Behandlung von Menschen mit Unterernährung auf Erdnussbutter.

Woher kommt die Erdnuss?

Die Ursprünge der Erdnusspflanze sind wahrscheinlich in den peruanischen Anden Südamerikas zu finden und können auf fast 8000 Jahre zurückverfolgt werden. Durch spanischen Kolonisatoren gelangte die Erdnusspflanze später auch nach Asien und Afrika. Trotz ihrer Ursprünge in Südamerika wird die Erdnuss durch ihre ökonomische Bedeutung inzwischen weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten kultiviert.

Die wichtigsten Anbaugebiete liegen heute in Westafrika, Nord-und Südamerika, sowie in Indien. Die größten Erdnussexporteure sind die USA, Argentinien, Sudan, Senegal und Brasilien. Die produzierten Erdnüsse Chinas und Indiens dienen hingegen vornehmlich der Deckung des eignen Bedarfes und tauchen daher in dieser Statistik nicht auf. Exportiert werden die Erdnüsse vor allem in die EU, sowie nach Japan und Kanada, da in diesen Regionen kaum Erdnüsse kultivierbar sind. Zypern bildet das einzige europäische Anbaugebiet.

Doch wie wächst die Erdnuss eigentlich?

Die Erdnusspflanze wächst einjährig und krautig. Die kahlen Stängel gedeihen entweder aufrecht oder kriechend und erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 80 cm, in der Regel erreichen sie aber meist eine Wuchshöhe um die 30 cm. Der Name ‚Erdnuss‘ ist vornehmlich auf die Wuchsform der Pflanze zurückzuführen: Denn nach der Selbstbestäubung der oberirdischen, gelben Blüte, krümmt sich diese und gräbt sich in den Boden. Innerhalb von 150 Tagen reifen so die Samen unterirdisch heran. Je zwei bis drei Samen werden von einer holzigen, netzartigen Schale umfasst und geschützt.

Bei mäßigem Verzehr ein absolutes Superfood

Grundsätzlich sind Erdnüsse enorm reich an Nährstoffen und werden daher vereinzelt auch als Superfood bezeichnet. Denn der Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratanteil von Erdnüssen ist vergleichsweise hoch. Aufgrund dieser Eigenschaften basiert auch die Aufbaunahrung bei Unterernährung auf Erdnüssen. Die dafür verwendete Paste ist enorm energiereich und wird von internationalen Hilfsorganisationen zur Behandlung von moderater Mangelernährung eingesetzt. Diese Paste eignet sich allerdings nicht, chronische Unterernährung zu bekämpfen.

Weiterhin sind Erdnüsse sehr reich an natürlichem Magnesium, weshalb sie bei einer fleischfreien Ernährung von Bedeutung sein kann. Aber das ist noch nicht alles: Trotz des hohen Fettanteils können Erdnüsse die Blutfettwerte verbessern, den Cholesterinspiegel senken und für gesunde und elastische Blutgefäße sorgen. In der Lebensmittelindustrie findet die Erdnuss daher in vielerlei Bereichen Anwendung. Neben dem beliebten Snack der gerösteten und gesalzenen Erdnuss, werden diese auch zu Öl, Flips oder Butter verarbeitet. Gleichzeitig dienen Erdnüsse durch ihren hohen Ölanteil auch als Beilage in der Tiermästerei.

Jährlich sterben allein in der USA fast 100 Menschen an Erdnüssen

Ein großes Problem von Erdnüssen ist allerdings ihr allergenes Potential. Schuld sind verschiedene Proteine, die bei Menschen Unverträglichkeiten auslösen können. In den USA sind beispielsweise etwa 1,5 Millionen Menschen auf Erdnüsse allergisch. Zwischen 50 – 100 sterben pro Jahr an dieser Allergie, denn Erdnussallergien sind sogenannte ‚Sofortallergien‘. Das heißt, dass die Symptome zumeist während oder nach dem Verzehr eintreten. Da sich in zahlreichen Lebensmitteln Spuren von Erdnüssen befinden, stellt eine solche Allergie einen großen Einschnitt der Ernährungsgewohnheiten dar.

Text von Thomas Beutler

Videos:

Das Ende der großen Erdnussernten | Global 3000

 

  

Die Erdnuss: Vom Feld in die Dose | Galileo | ProSieben