Search
Search Menu
To Blog

Jugendrat für die Ernährungswende

Seit September sitzt nun der Weltacker-Jugendrat, bestehend aus elf engagierten Jugendlichen zusammen, diskutiert, tauscht sich aus und wird gemeinsam aktiv.

Zwei Wochenenden haben wir bereits miteinander verbracht. Eine Gruppe aus Jugendlichen 16 bis 21 Jahre alt, welche sich für ein besseres Ernährungssystem in Berlin stark machen. Denn eine gesunde Ernährung muss für alle Menschen gut zugänglich sein! Wie können wir Berlin in Zukunft regional über Brandenburg ernähren? Was muss passieren, um den Anteil der Importware stark zu reduzieren und die Umwelt zu schützen? Wie schaffen wir ein faires, gesundes und umweltschonendes Ernährungssystem für die Metropolregion Berlin-Brandenburg?

Unsere ersten Treffen im September haben wir genutzt, um uns zusammenzuschließen und den Rat zu bilden. Das Zusammentragen der Intentionen jeder und jedes Mitwirkenden im Jugendrat zeigt uns schnell die größten Problematiken des heutigen Ernährungssystems auf. Erste Zielsetzungen für die Jugendrat-Sitzungen entstehen. Das erste Jugendrat-Wochenende hat uns als Gruppe und jede und jeden Teilnehmer*in enorm gestärkt. Das Engagement und die Zusammenarbeit erzeugen eine sehr angenehme und zuversichtliche Stimmung.

Um uns dem Thema anzunähern, beschäftigen wir uns mit dem „Aktionsplan“ der Berliner Ernährungsstrategie aus dem Jahr 2019. Über acht Handlungsfelder sind Ziele für eine faire, regionale, nachhaltige und gesundheitsfördernde Ernährung entwickelt worden. Ansätze, welche wir als Jugendrat durchaus teilen. Doch schnell fällt auf, dass keine konkreten Forderungen und Ziele formuliert sind. Seit 2019 wird sich an einem Aktionsplan orientiert, der weder eine strategische Zielsetzung enthält, noch auflistet, welche Ressourcen für die Ernährungswende zur Verfügung stünden. Wichtige Ansätze mit vielen Lücken, auf die der Weltacker-Jugendrat aufbauen kann.

Einige der Akteur*innen im Jugendrat sind bereits durch ihr Umfeld mit den Themen Landwirtschaft, gesunder Ernährung oder Ernährungswandel in Kontakt gekommen. Es ist unser Wunsch ein möglichst konkretes Forderungspapier im Winter 2022 an die Politik zu übergeben. Um dies leisten zu können, möchten wir inhaltlich noch tiefer in das Thema einsteigen. Wie groß sind die Einflüsse auf die Umwelt, durch unsere aktuelle Lebensmittelversorgung? Welche aktuellen politischen Maßnahmen gelten für den Landwirtschaftssektor? Durch den Beitrag einer Bildungsreferentin von „Restlos Glücklich“ erfahren wir viel Neues zum Thema „Klimaschutz auf dem Teller – und über den Tellerrand hinaus“. Wir erfahren, welch großen Einfluss unser Ernährungssystem auf die Biodiversität und Nährstoffkreisläufe hat und kommen ins Gespräch. Von Annette aus dem Ernährungsrat Berlin erfahren wir was Transition Towns sind und warum Kinderernährung der Schlüssel zur Ernährungswende sein könnte. „Wie wir uns ernähren,“, bringt Anette hervor, „macht krank!“ Neues Wissen erfordert Umdenken und gemeinsames Tüfteln an Lösungsansätzen.

Zum Mittag wird selber gekocht, ob Gemüsesuppe mit Kartoffeln vom Berliner Weltacker, oder Chili sin Carne, in der gemeinsamen Mittagspause wird sich angeregt über soeben Erfahrenes ausgetauscht. Die Köpfe dampfen, die hungrigen Mägen gesättigt und weiter geht’s.

Schüler*innen, Student*innen, FöJler*innen-  wir, der Jugendrat. Erfahrungen aus unseren eigenen Schulzeiten bieten uns gute Einblicke in bereits vorhandene Strukturen und Methoden zur Ernährungsbildung. Jungen Menschen darf nicht die Zukunft, aufgrund von gesundheitlichen Problemen, infolge falscher Ernährung verbaut werden! Ist es möglich alle Kinder und Jugendliche mit gesundem, bezahlbaren und nachhaltigen Kita- und Schulessen zu versorgen? Nach inhaltlichem Einstieg in das Thema Ernährungsbildung, diskutieren wir und finden erste bunte Lösungsideen. Wir fragen uns; Warum scheint Ernährung ein immer noch so unwichtiges Thema zu sein? Diese Frage und weitere Punkte möchten wir in der nächsten Woche im Abgeordnetengespräch mit Herrn Dr. Turgut Altuǧ (Bündnis 90/Die Grünen) und Frau Ellen Haußdörfer (SPD) besprechen. Wir hoffen auf ein konstruktives, offenes und anregendes Gespräch.

Wir – der Jugendrat sind gespannt auf die anstehenden Abgeordnetengespräche, auf kommende Jugendrat-Sitzungen und freuen uns auf die weitere inspirierende Zeit gemeinsam.

Dieses Projekt wird von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz gefördert.