Suche
Suche Menü

Olive

Olivenhain (Foto: Pixabay)

Der Olivenbaum (Olea europaea) gehört zur Gattung der Ölbäume (Olea), die wiederum der Familie der Ölbaumgewächse angehört. Er wird auch Echter Ölbaum genannt und wird seit dem 4. Jahrhundert vor Christus als Nutzpflanze kultiviert. Obwohl er hauptsächlich für die Ölgewinnung genutzt wurde, war er in der Antike mehr als ein geschätzter Öllieferant. Im antiken Griechenland galt er sogar als heilig und es war verboten einen Olivenbaum zu fällen. Im Alten Ägypten wurde er unter anderem als Grabbeilage verwendet: Sogar im Grab des Pharao Tutanchamun wurden die Blätter eines Ölbaums gefunden. Die ursprüngliche Heimat der Olive ist der Mittelmeerraum, der Nahe Osten und Südafrika. Der Olivenbaum wird heute hauptsächlich rund um das Mittelmeer angebaut, aber auch in anderen Gebieten der Welt, die ein ähnlich charakteristisches Klima, wie im Mittelmeerraum aufweisen. Der größte Olivenproduzent ist mit Abstand Spanien (6,5 Mio. Tonnen). Hierher kommen mehr als ein Drittel der weltweiten Olivenernte von knapp 19 Mio. Tonnen. Weitere große Anbauländer sind Italien, Griechenland, Marokko und die Türkei. Der Großteil der Ernte wird zu Olivenöl weiterverarbeitet.

Olivenbaum (Foto: Pixabay)

Der Olivenbaum benötigt viel Zeit zum Wachsen, erst mit sieben Jahren ist er ertragsfähig, mit 20 Jahren erreicht er sein Ertragsmaximum. Dafür werden Olivenbäume alt. Sehr alt. Der älteste steht auf Kreta und soll rund 4000 Jahre alt sein! Das ist selbst für einen Olivenbaum ein außergewöhnlich hohes Alter. Mehrere hundert Jahre sind dagegen Normalität. Der Ertrag bleibt auch mit fortgeschrittenem Alter derselbe. Das auffälligste am Olivenbaum ist wahrscheinlich sein oft knorriger und krummer Stamm. Bei der Ernte der Olivenbäume gilt meist: Je krummer und knorriger, desto besser der Ertrag. Das Wachstum der Wurzeln hängt unmittelbar mit der Bodenbeschaffenheit zusammen. Bei lockerem Boden wachsen die Wurzeln nahezu senkrecht bis zu sieben Meter in die Tiefe, bei felsigen und festen Böden entwickeln sich die Wurzeln eher flach bis zu einem Meter Bodentiefe. Jede Hauptwurzel kann einem bestimmten Hauptast zugeordnet werden – wenn man diesen Ast entfernt, bildet sich auch der entsprechende Wurzelabschnitt im Boden zurück.

Der Olivenbaum ist eine immergrüne Pflanze, das heißt, er verliert seine Blätter jahreszeitenunabhängig. Außerdem gehört er zu den Hartlaubgewächsen, deren Merkmal dickere, teilweise mit Wachs beschichtete, Blätter sind. Dadurch wird die Wasserverdunstung auf ein Minimum reduziert, da diese in mediterranen Gebieten aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung für gewöhnlich höher ist. Der Olivenbaum benötigt viel Licht. Als Böden bevorzugt er sandige oder lehmige Böden. Vor allem aber muss der Boden wasserdurchlässig sein, da er Staunässe nicht verträgt. Ebenso verträgt der Olivenbaum kein Frost und andere extreme Klimabedingungen, weshalb sich die Gebiete im Mittelmeerraum sehr gut eignen. Seit der neuzeitlichen Kolonisation werden die Olivenbäume auch in entsprechenden Klimaten Nord-und Südamerikas angepflanzt.

Oliven im Fangnetz (Foto: Pixabay)

Die Früchte des Olivenbaums reifen in der Zeit von November bis Januar. Bei der Ernte der Oliven gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen können die Oliven schonend per Hand von den Ästen gelöst und in die darunter gespannten Netze fallen gelassen werden. Diese Ernteweise ist die Zeitaufwendigste und am kostspieligsten, weshalb die Oliven meist auch in qualitativ hochwertigen Produkten verarbeitet werden. Des Weiteren werden die Oliven auch mit Holzstangen heruntergeschlagen wodurch deren Qualität vermindert wird. Diese Oliven werden häufig zu industriellen Ölmühlen transportiert, wo sie zu billigem Olivenöl gepresst werden. Oftmals kommt während der Erntezeit auch eine Rüttelmaschine zum Einsatz (siehe Video unten). Dafür muss der Untergrund jedoch weitestgehend eben und genügend Abstand zwischen den Bäumen vorhanden sein.

 

Der Olivenbaum und seine Früchte werden vielseitig verwendet. Rund 90 % der Oliven wird zu Olivenöl weiterverarbeitet. Der Rest wird direkt als Nahrungsmittel in den Handel gebracht. Dabei wird zwischen den schwarzen, reifen Oliven und den grünen, unreifen Oliven unterschieden. Beide werden mit Gewürzen in Salzlaken eingelegt, da sie von Natur aus einen bitteren Geschmack besitzen und deshalb kaum genießbar sind. Weiterhin wird das Holz des Olivenbaumes zu Möbeln, Blasinstrumenten (vor allem Blockflöten) und sonstigen Gebrauchsständen weiterverarbeitet. Mancherorts werden die Reste aus der Ölgewinnung, die Kerne und Trester, für die Herstellung von Brennstoffen verwendet oder in Biomasseöfen und Biogasanlagen verbrannt.

Das Olivenöl hat allgemein bekannt viele gesundheitsfördernde Auswirkungen: Senkung des Cholesterinspiegels, Schutz vor Herzinfarkten, Förderung der Verdauung, Verdünnung des Blutes, Verzögerung beim Altern und eine geringere Wahrscheinlich an Krebs zu erkranken. Außerdem kann mithilfe von Tee aus Olivenblättern der Blutdruck und Fieber gesenkt werden.

Olivenöl (Foto: Pixabay)

Autor: Justus Mennerich

Quellen

Olivenöl

Wikipedia

Olivenbaum 

Weiterführende Infos

Ernte mit der Rüttelmaschine (Clip)

Von der Olive zum Öl (Film)

Anbaugebiete