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Die Planetary Health Diet

Hast du dir schon einmal Gedanken darübergemacht, wo dein Essen herkommt, wie es produziert wird und vor allem wie gesund es für dich und die Erde ist?

Zurzeit sind zwei Drittel der täglichen Mahlzeiten einer Person aus Deutschland tierische Produkte. Dazu gehören zu einem Großteil Milch sowie verarbeitete Milchprodukte aber auch Eier, Fleisch und Fisch. Lediglich 1/3 sind pflanzenbasierte Lebensmittel wie Obst und Gemüse oder Kartoffeln und Vollkorngetreide.

Wo liegt das Problem in der heutigen Ernährungsweise?

Unsere aktuelle Ernährung wirkt sich sowohl auf unsere Gesundheit als auch auf die unseres Planeten aus: Fleisch und Milchprodukte sind nicht immer gut verträglich für den Körper und heben Entzündungswerte an. Gerade für chronische Erkrankungen wie Rheuma- oder Morbus-Erkrankungen kann eine auf tierischen Produkten basierende Ernährung ein Problem darstellen. Für viele chronische, auch tödliche, Erkrankungen ist eine Hauptursache unsere Ernährungsweise. Ein größeres Problem liegt aber in der Auswirkung auf unseren Planeten von dem wir – am Rande erwähnt – nur einen haben. Das Agrar- und Ernährungssystem verursacht ¼ aller Treibhausgase Deutschlands und ist weltweit für den Rückgang der Biodiversität um bis zu 80% verantwortlich. Dies sollten genug Gründe sein, um uns für eine Ernährungswende stark zu machen, die nicht nur uns, sondern auch unserem Planeten zugutekommt.

Welche Lösungsansätze gibt es?

Gibt es eine Ernährungsweise, die nicht nur Menschen gesund und nachhaltig versorgt, sondern zeitgleich gut für unsere Erde ist? Eine Antwort lautet: Die Planetary Health Diet – kurz PHD. Mithilfe dieses modellbasierten Ernährungssystems ist es machbar, 2050 ca. 10 Milliarden Menschen nachhaltig und gesund zu ernähren sowie innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen zu wirtschaften. Was ist der entscheidende Unterschied zwischen der Planetary Health Diet und der kommerziellen Ernährung in Deutschland? 

Tellergrafik der Planetary Health Diet (Copyright Greenpeace)

Der größte Unterschied zwischen der PHD und der aktuellen Ernährung liegt darin, dass fast die Hälfte der Ernährung vom Volumenanteil aus Obst und Gemüse besteht. Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil dieser Modellernährung. Tierische Produkte hingegen werden stark reduziert – sind aber nicht grundsätzlich verboten. Zusätzlich gibt es einen Spielraum in dem sich jede*r bewegen kann, damit die PHD für alle Personen, auch bei kulturellen Unterschieden sehr gut umsetzbar ist. Der Kern bleibt weiterhin, sich ausgewogen zu ernähren.

Wie könnt ihr die PHD auf dem Weltacker erleben?

Wir zeigen auf unserem Weltacker in Berlin Pankow derzeit die Wochenmenüs einer kommerziellen Ernährung in Deutschland und daneben die PHD. Hier zeigt sich schnell: die meisten landwirtschaftlich erzeugten Produkte gehen in der kommerziellen Ernährung an die Tiere, die wiederum von uns Menschen verspeist werden. Das Problem: Um eine Kilokalorie Fleisch zu produzieren, braucht es mehrere pflanzliche Kilokalorien. Dadurch entsteht ein Kaloriendefizit. Auf der PHD Fläche gibt es hingegen eine große Vielfalt an verschiedensten Obst- und Gemüsesorten sowie Getreide und Hülsenfrüchten. Das Beste daran: nur ein kleiner Teil wird an Nutztiere verfüttert, außerdem tun wir uns und dem Planeten was Gutes. Zusätzlich zu unseren Wochenmenüs gibt es noch unseren Partneracker in Osnabrück, welcher ausschließlich die Planetary Health Diet anbaut und sich somit von unserem Weltacker in Berlin ein wenig unterscheidet. Wie das ganze aussieht könnt Ihr auf dem Bild sehen.

Flächenplan Weltacker Osnabrück 2022
Planetary Health Diet: Ernährungsstrategie mit Zukunft?

PHD Ackertour vom Weltacker Osnabrück

Wie kann ein Speiseplan der PHD aussehen?

Die untenstehende Grafik zeigt, wie die einzelnen Lebensmittelgruppen im Verhältnis zueinanderstehen, wenn wir uns nach dem Modell der PHD ernähren würden. Außerdem sichtbar: Proteinquellen müssen nicht immer tierischer Natur sein. Vor allem Nüsse und Hülsenfrüchte können viele wichtige Eiweiße liefern. Für eine gesunde Ernährung sind auch Mikronährstoffe essentiell für unseren Körper, die wir insbesondere aus Obst und Gemüse ziehen können. Wenn Ihr Euch unsere Grafik anseht, könnt Ihr erkennen, dass alle Nahrungsmittelgruppen in Kilokalorien dargestellt werden. Das könnte den Anschein haben, dass Obst und Gemüse nicht so wichtig sind für unseren täglichen Bedarf. Andere Grafiken zur PHD stellen Obst und Gemüse oft als Volumen dar, sodass es dann die Hälfte auf unserem Teller ausmacht. Die PHD kann einen guten Rahmen zur Orientierung schaffen, wenn es darum geht eine Transformation in unserem Ernährungssystem zu bewirken. Auch unser Jugendernährungsrat macht sich für eine Ernährungswende in Berlin stark und unterstützt somit die PHD.

Die Planetary Health Diet nach Makronährstoffen in Kilokalorien (Copyright Antonia Täsch)

Weitere Infos zur Planetary Health Diet von der Eat-Lancet Comission findet Ihr hier!