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Pflanze der Woche: Buchweizen

Ein Teil unserer Getreideparzelle wird vom Buchweizen (Fagopyrum) bewachsen. Beim Stichwort Getreide im Zusammenhang mit dem Buchweizen werden viele hellhörig, das nicht zu unrecht. Genau genommen ist der Buchweizen nämlich kein Getreide, wir verstehen ihn wie zum Beispiel den Amaranth als sogenanntes Pseudogetreide. Botanisch gesehen gehört diese Kultur übrigens zu der Familie der Knöterichgewächse. Den Namen enthielt er bei uns durch die Ähnlichkeit zur Buchecker.

Buchecker oder doch Buchweizen?

Die wilde Form des Buchweizens weist einen deutlichen Unterschied zu der kultivierten Form auf. So erreicht zweitere eine Wuchshöhe von etwa 1,20m, während die wilde Form nur halb so groß wird. Dass auch ihre Erträge höher sind, ist denkbar. Man erkennt diese Ackerkulur, von der uns heute 16 Arten bekannt sind, an ihrem aufrechten Wuchs. Der Stängel ist meist kahl, selten liegt eine feine Behaarung vor. Die adrette Blüte, die auch den Bienen eine große Freude bereitet, ist in weiß bis rosa gefärbt. Die Honigbienen finden in ihr einen ebenbürtigen Ersatz zur Rapsblüte, zumindest wenn es um den Ertrag des „flüssigen Goldes“ geht. Dies liegt an einem hohen Saccharosegehalt.

Der Anbau an Buchweizen weist auch hierzulande keine allzu großen Komplikationen auf. Die ursprünglich aus dem fernen Osten stammende Kultur bedarf neben einem geringen Pflegeaufwand vor allem sandigen und lockeren Böden sowie feuchtwarme Witterung. Aber auch hier zeigt die Pflanze eine große Toleranz, was die Witterungsbedingungen und Bodencharakteristik angeht. So ist es kein Geheimnis, dass sie sogar in Moorgebieten und auf brandgerodeten Flächen gedeihen kann. Trotz allem wird man bis auf einige Ausnahmen in Mitteleuropa, zumindest in Deutschland, keinen Buchweizenanbau zur Lebensmittelgewinnung im großen Stil finden. Das Risiko von Ernteausfällen und zu geringem Ertrag macht diesen für die heimischen Landwirte nicht gerade attraktiv.

Der Buchweizen, den wir (teilweise auch verarbeitet) in unseren Supermärkten vor Ort finden, wird hauptsächlich aus Brasilien und China importiert. Der Anbau erfolgt hauptsächlich in der gemäßigten Zone der Erde, Hauptanbauländer sind hier China, Russland und als europäischer Vertreter Frankreich.

Buchweizen im großen Stil

Auch der Ursprung der oftmals als „Heidenkorn“ bezeichneten Ackerkutur liegt in China. Dort ist die Pflanze seit etwa 4500 Jahren bekannt, in Japan ist sie bis zu 3500 Jahre zurückzuverfolgen. Bei uns wird sie erst seit dem 13. Jahrhundert angebaut, nachdem sie über ihren Weg aus dem Amurgebiet zu uns fand. In Österreich, wo sie etwa 200 Jahre nach uns kultiviert wurde, gilt sie sogar noch heute, bezeichnet als „Jauntaler Hadn“, als traditionelles Lebensmittel.

Ein Verwendung, für die der Buchweizen in Zukunft eine noch größere Rolle spielen könnte, ist die Nutzung als Energiepflanze für die Biogasproduktion. Dabei ist die Fähigkeit der Pflanze, Stickstoff im Boden zu binden und damit die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen, ein häufig genanntes Argument für den verstärkten Anbau.

In der heutigen Zeit von Superfoods und Co. ist Buchweizen in vielen Kreisen kein Geheimtipp mehr.Viele schwören auf die Verwendung von Buchweizen als glutenfreie Alternative zu Weizen. Aber nicht nur in dem Aspekt schlägt es den diesen. Denn es enthält weniger Fett, weist einen höheren Gehalt an Vitamin A, E und B auf, enthält mehr Folsäure und überliegt der Biologischen Wertigkeit des Weizens mit einem Wert von 77, wo der Weizen lediglich 51 aufweist. Es wird ihm eine heilende Wirkung zugeschrieben, da er durch den enthaltenden Stoff Rutin präventiv vor Volkskrankheit wie Bluthochdruck, Schlaganfällen und Durchblutungsstörungen schützen soll.

In unseren Supermärkten finden wir den Buchweizen oft verabeitet zu Graupen, Grieß, Grütze und Mehl.Viele andere Länder haben das Pseudogetreide ebenfalls in ihre nationalen Küche integriert, in Japan finden wir es in Soba-Nudeln oder Sobacha, einem Tee. In Nordamerika ist man überzeugt von Buchweizenpancakes, gerne serviert mit Ahornsirup. Auch in der Bretagne ist es fester Bestandteil der bretonischen Galette.

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